Michael Guggenberger segelte erfolgreich im Zuge des Golden Globe Race 2022 Solo und Non-stop um unseren Planeten.
Nach einer 3 Jährigen Vorbereitungszeit schafft es Guggenberger alle Hindernisse wie Training, Refit seines Schiffes, Organisation der Finanzierung durch Eigenmittel und Sponsoren, einbringen aller geforderten Atteste, durchlaufen aller geforderten Ausbildungen und Überwindung der eigenen Ängste dann zum Start des Rennens. Von 32 Personen die gemeldet waren schafften es 16 an den Start und 3 von den 16 Startern schafften es innerhalb der Wertung ins Ziel.
Das Golden Globe Race ist eine Homage an die Leistungen von Sir Robin Knox Jonston, dem ersten Solo Nonstop Weltumsegler, der im Jahre 1968 zu seiner Erdumrundung aufgebrochen war.
Das GGR22 wurde als Retro-Regatta ausgeführt. Die Starter durften abgesehen von Sicherheitsequipment wie Life-Raft, Epirb, Plb, Solar-Paneelen und Wassergenerator nur das Equipment dass auch Sir Robin zur Verfügung gestanden hatte verwenden.
Also Navigation mit Sextant, genauer Uhr und Seekarten, in Guggenbergers Fall 48 Stück amtliche Seekarten. Keine Computer weder zur Navigation noch für Kommunikation oder Unterhaltung. Zur Kommunikation stand nur UKW und KW Funk zur Verfügung für die Unterhaltung führte Guggenberger Bücher, Kassetten, Ukulele und Tagebücher mit um die Welt.
Das steuern übernahm eine Windfahnensteuerung, ein rein mechanischer Autopilot der einen Winkel zum Wind steuert. Die gesamte Fahrt durfte Guggenberger kein Equipment, kein Essen und auch keine andere Hilfe annehmen und das Schiff niemals verlassen.
Guggenberger startete von Les Sable d ́Olonne und erreichte nach 249 Tagen, 17 Stunden, 42 Minuten und 24 Sekunden das Ziel in Les Sables d ́Olonne als Dritter und segelte so aufs Podium.
Während dieser Fahrt hatte Guggenberger 1,2 Tonnen Essen verspeist, ca 1100l Wasser verbraucht, 28 Beutel Tabak geraucht, einige Bücher gelesen, ca. 50 Kassetten rauf und runter gehört, unzählige Gespräche mit Menschen am Weg geführt und noch mehr Gespräche führte Guggenberger mit den Mitstreitern aus der Flotte vor allem mit Kirsten Neuschäfer der Gewinnerin des
Rennens.
Sein Segelschiff „Nuri“, eine Biscay 36 Baujahr 1973 welches nach einem sehr intensivem Refit nahezu neuwertig an den Start ging schaffte es durch andauerndes Service und Reparaturen durch Guggenberger ohne nennenswerten Schaden die 29896 nautischen Meilen um unseren Globus.
Die Route verlief von Frankreich aus den Atlantik nach Süden, westlich von der Insel Trindade vorbei in den Südatlantik, dann an Kap der guten Hoffnung, Kap Leeuwin und Kap Horn vorbei wieder zurück in den Atlantik und diesen wieder nach Norden.
Die Route verlief also teilweise durch die wildesten Seegebiete die sich auf unserem Globus finden. Dabei erlebte Guggenberger sowohl extreme Hitze bei wenig Wind in den Tropen als auch Kabinentemperaturen von 6-9° C und Windgeschwindigkeiten um die 60 Knoten bei 8-10m hoher See in den Monaten während er die Southern Oceans durchsegelte.
Einsamkeit, Langeweile, Schmerzen, Kälte und Hitze haben Guggenberger zugesetzt doch nichts von dem konnte ihn davon abhalten seinen Traum diese einmalige Challenge zu bestehen. Als Belohnung durfte als einer der wenigen dieser Welt mit Albatrossen, Walfischen, Delfinen, Wasserschildkröten und Robben segeln und viele unglaublich schöne und einmalige Bilder in seinem Kopf abspeichern.
Mit seinen 10 Jahren Segelerfahrungen und ohne jemals einen Ozean überquert zu haben hat Guggenberger diese Fahrt begonnen, am Weg hat er sehr viele Skills erlernt, sowohl was die Seefahrt angeht aber auch sich selbst ist er bei dieser Erfahrung ein großes Stück näher gekommen. Und heute kann er, als 2. Österreicher und international als 183. der die Welt Solo und Nonstop umsegelt hat stolz auf seine aussergewöhnliche Leistung zurückblicken.
Seine professionelle Filmcrew hat ihn während des ganzen Projekts an Land und teilweise auf See begleitet und eine Dokumentation aufgenommen die unter dem Titel Race to the Race zu sehen sein wird.
Michael ist der 183. der Solo und Nonstop die Erde umrundet hat. Damit ist er der 2. Österreicher dem dies gelungen ist.